Zittern, Konzentrationsstörungen, Ohnmachtsanfälle – hinter diesen Symptomen kann eine Unterzuckerung stecken, auch bei Nicht-Diabetikern. Viel zu oft wird die Ursache jedoch verkannt.
Wer sportlich aktiv ist, trainiert nicht nur seine Muskeln, sondern kann auch die Abwehrkräfte stärken. Bei einer Infektion ist der Körper dann besser gewappnet.
Gehören Sie bisher eher zur Gattung Couchpotato? Dann sollten Sie das dringen ändern. Wer sich bewegt, ist seltener krank, das belegen verschiedene Studien. Und Spaß mit Freunden oder der Familie gibt’s zusätzlich obendrauf.
Wie genau stärkt Sport das Immunsystem?
Sport wirkt auf verschiedenen Ebenen. Sowohl langfriste als auch kurzfristige Effekte für die Abwehrkräfte können Sie sich bei regelmäßigem Training zunutze machen.
Langfristige Effekte
Wer aktiv ist, hat seltener Übergewicht. Gerade Bauchfett ist ein häufiger Grund für Krankheiten. Sport und Bewegen stärken außerdem das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel – das schützt vor Bluthochdruck und senkt das Risiko für Herzinfarkte. Auch Knochen-Erkrankungen wie Osteoporose treffen Sportlerinnen und Sportler seltener. Und last but noch least: Menschen, die regelmäßig trainieren, sind mental ausgeglichener und haben seltener Stress.
Direkte Effekte
Bewegen Sie sich regelmäßig, haben Sie mehr Immunzellen in deinen weißen Blutkörperchen. Sie schützen gegen Entzündungen und Krankheitserreger. Die sogenannten T-Lymphozyten erkennen fremde Zellen und greifen sie mithilfe von Killerzellen und Granulozyten an. So haben Viren keine Chance!
Der Grund dafür: Ist man aktiv und strengt sich an, setzt das den Körper ähnlich wie eine Krankheit unter Stress. Auf die Belastung reagieren die Abwehrzellen dann auch wie bei einem leichten Infekt. Sie finden zwar keine richtige Infektion, räumen aber trotzdem alle fremden oder nicht richtig funktionierenden Zellen auf. Nach dem Sport sinkt die Zahl der Immunzellen im Blut wieder ab. Aber mit jeder Trainingseinheit arbeiten sie besser, wenn sie das nächste Mal gebraucht werden.
Open-Window-Effekt
Trainieren ist gesund! Aber hatten Sie auch schon mal Halsschmerzen nach dem Sport? Tatsächlich ist man kurz nach intensiven Workouts anfälliger für eine Erkältung oder einen Infekt der Atemwege. Das hängt mit dem Anstieg und Abfall der Immunzellen zusammen. Zudem ist die äußerste Zellschicht der Schleimhäute in den Atemwegen gereizt, was die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger schwächt. Sportmediziner sprechen hier vom „Open-Window-Effekt“.
Während der Regenerationsphase steigen die Abwehrzellen dann aber wieder auf ihr normales Niveau an. Das dauert je nach Belastung bis zu ca. 24 Stunden. Wochenendsportler sind vom Open-Window-Effekt übrigens häufiger betroffen als Menschen, die regelmäßig trainieren.
Jetzt anfangen
Für alle, die schon länger keinen Sport gemacht haben, ist der gesundheitliche Vorteil ein guter Grund, jetzt damit anzufangen. Fitnessstudios und Turnvereine freuen sich über neue Mitglieder. Aber auch ohne Vereinsmitgliedschaft lässt das sommerliche Wetter viele sportliche Aktivitäten im Freien zu. Wählen Sie sich am besten eine Sportart, die Ihnen Spaß macht, dann fällt das regelmäßige Training umso leichter. Ausdauersportarten wie Joggen, Walken oder Radfahren sind ideal, um den Körper fit zu halten, aber auch Krafttraining und Mannschaftssportarten bringen Sie in Schwung.
Immunbooster-Maßnahmen nach dem Training
Nach dem Training gibt es einige Kleinigkeiten zu beachten, damit Sie sich rundum wohl fühlen.
- durchgeschwitzte Kleidung nach dem Trainieren schnell wechseln
- viel trinken
- Alkohol vermeiden, der verlängert die Regenerationsphase
- Kohlenhydrate füllen den Energiespeicher auf
- nach dem Workout wirkt eine Dusche Wunder
- versuchen Sie ausreichend zu schlafen, damit sich das Immunsystem regenerieren kann
- je intensiver das Training, desto länger die Pause bis zur nächsten Einheit.
Nur gesund zum Sport
Wichtig: Machen Sie keinen Sport, wenn Sie sich nicht gesund fühlen, und auf keinen Fall, wenn Sie Symptome einer Atemwegsinfektion wie Fieber und Husten zeigen. Dann ansonsten schwächen Sie Ihr Immunsystem noch mehr.
Nicht übertreiben
Damit sich Sport günstig auf die Gesundheit auswirkt, müssen Sie sich nicht besonders verausgaben. Moderates Training, das Sie mit der Zeit steigern, ist am besten geeignet, um das Immunsystem zu pushen. Ganz nebenbei profitieren auch andere Organe wie Lunge, Herz und Kreislauf. Frische Luft, Sonne, das Gefühl, sich selbst etwas Gutes zu tun, geben Ihnen Energie und Selbstvertrauen für den Alltag – und gute Laune gibt es obendrauf.
Gezerrt, geprellt?
Beim Sport den Knöchel verstaucht? Dann gilt die PECH-Regel: Pause – Eis bzw. Kühlen – Compression bzw. Idealbinde gegen die Schwellung – Hochlagern. Weiter helfen Kühlpads und Salben oder kühlende Gels mit schmerzstillenden Wirkstoffen wie Ibuprofen, Diclofenac oder Arnica. Wir haben alles für eine schnelle Versorgung vorrätig.
Bernhard Ebbert,